Displaced Children’s Camps in
Bayerisch Gmain und Prien
Jim G. Tobias
174 Seiten, 21 Abb. schw.-w.,
22 x 14,5 cm, Pb., 2021
ISBN 978-3-938286-54-8
16,00 € [D]
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Auszüge aus dem Buch
Nach dem 2. Weltkrieg lebten in Oberbayern Tausende von elternlosen osteuropäischen, zumeist jüdischen Jungen und Mädchen. Sie waren in Children’s Centers untergebracht, wie sie etwa in Indersdorf, Rosenheim, Bad Aibling, Prien und Bayerisch Gmain nachweisbar sind. Die Kinder hatten mit viel Glück das NS-Regime überlebt und waren auf ihrem Weg nach Israel oder in überseeische Emigrationsländer in Deutschland gestrandet.
Die Geschichte dieser „unbegleiteten Kinder“ gelangte in den letzten Jahren verstärkt in den Blick der historischen Forschung. Während die Kinderzentren in Indersdorf, Bad Aibling und Rosenheim mittlerweile wissenschaftlich erforscht und die Ergebnisse publiziert wurden, blieb die Existenz der Einrichtungen in Prien und Bayerisch Gmain nahezu unbekannt.
Der Autor recherchierte in israelischen, US-amerikanischen und kanadischen Archiven das facettenreiche Leben der Jungen und Mädchen in den oberbayerischen „Wartesälen“ und beschreibt erstmals die Geschichte der beiden Children’s Centers in Prien und Bayerisch Gmain.
Pressestimmen (Auszüge)
Die Stärke des Buches ist die ausführliche Auswertung der Quellen, die den Leser in den Alltag der Heime eintauchen lassen. Von Schulunterricht über Freizeitaktivitäten bis hin zum Abschied aus dem Heim, Tobias lässt die Erinnerung der ehemaligen Bewohner und ihrer Betreuer sprechen. Daraus entsteht ein deutliches Bild von den Anstrengungen, die nötig waren, um die überlebenden, schwer traumatisierten Kinder und Jugendlichen aufzufangen und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen.
Das sehr gut lesbare Buch wird sicherlich dabei helfen, das Bewusstsein für die Geschichte der Region zu schärfen. Das Thema ist aber auch weit über die Region hinaus relevant, denn die Geschichte der beiden Kinderlager bezeugt sehr eindrucksvoll die enge Verbundenheit mit Eretz Israel.
Andrea Livnat / haGalil / 13.01.2022 weiter zum Artikel
Ein Zufluchtsort für traumatisierte jüdische Kinder
Buch „Heimatlos“ beleuchtet ein Stück Bayerisch Gmainer Geschichte
Lokalredaktion /Reichenhaller Tagblatt / 21.01.2022
Mit seiner Monographie über die Kinderheime in Bayerisch Gmain und Prien schlägt Jim Tobias zumindest für die Region ein neues Kapitel auf, das gleichermaßen faszinierend wie berührend ist. Ein Glossar … beschließt dieses umfassend geschilderte und flüssig zu lesende Buch.
Mitteilungen des „Vereins für Heimatkunde Bad Reichenhall und Umgebung e.V.“ 2021 / Johannes Lang
Diese beiden Heime stellt der durch zahlreiche Publikationen als Experte für die Geschichte der jüdischen Displaced Persons (DPs) ausgewiesene Nürnberger Historiker Jim G. Tobias in seiner Monografie vor.
Diese in Deutschland weitgehend in Vergessenheit geratene Geschichte in Erinnerung zu rufen, ist ein großes Verdienst des Autors.
Zeitschrift für Geschichtswissenschaften Heft 12/2022 / Angelika Königseder